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Grand Prix Camions d’ Albi Tag 2 - Robineau verteidigt seinen Meistertitel

Grand Prix Camions d’ Albi Tag 2 - Robineau verteidigt seinen Meistertitel

23. Oktober 2016Albi - Einen solchen Menschenansturm hatte das malerische und doch eher geruhsame Albi im Süden Frankreichs, in den die Touristen und Besucher ja ansonsten wegen des berühmten zum Weltkulturerbes zählenden Bischofsviertels und der vielen Museen, insbesondere dem von Toulouse Lautrec, kommen, schon lange nicht mehr erlebt.
Auch am zweiten Tag des Coupe de France Camion strömten die Massen bei erneut phantastischem Wetter und nahezu wolkenlosem Himmel an die Rennstrecke, insgesamt rund 16.000.
Titelverteidiger Thomas Robineau benötigte mit seinem MAN-RaceTuck nur noch einen Punkt zur erneuten Französischen Meisterschaft – dann hätte Lionel Montagne allerdings auch die beiden letzten Rennen des Finalwochenendes gewinnen müssen.
Einzig der Renault-Pilot hatte ja schließlich noch – auch wenn nur theoretische – Chancen auf den Titel.
Andererseits war da ja auch noch Anthony Janiec.
Der MAN-Pilot hatte sein Hauptaugenmerk bekanntlich auf die FIA European Truck Racing Championship ausgerichtet und war deshalb bisher auch nur in Le Castellet in den Rennen zur Französischen Meisterschaft an den Start gegangen. So fehlten ihm in der Gesamtwertung natürlich die Punkte aus den übrigen drei Rennwochenenden.
Doch wenn Janiec erst einmal im Cockpit sitzt, dann hat er nur noch ein Ziel, will in jedem Fall ganz vorn mit dabei sein, er will ganz oben aufs Treppchen.
In Le Castellet hatte er schon alle vier Rennen, und das war auch Janiecs erklärtes Ziel für Albi. Mit den beiden Siegen am Vortag hatte er dafür ja schon den Grundstein gelegt.
Noch vor Sonnenaufgang stand das sehr frühmorgendliche WarmUp an. Überraschenderweise fuhr hier dann aber der Portugiese Jose Rodrigues mit seinem Renault die Bestzeit, und keiner der drei Topfavoriten.
Allerdings schienen die Pistenverhältnisse alles andere als ideal – und es war ja auch nur das WarmUp. Am Ende hatte Janiec auch gerade mal 2 Tausendstel mehr gebraucht.
Man durfte das Ergebnis also nicht überbewerten.
Das anschließende Qualifikationstraining sollte da schon wesentlich aussagefähiger sein.
Tatsächlich legte Robineau direkt eine Zeit auf die Piste, an der sich die Konkurrenz anschließend die Zähne ausbiss. Nach langsamen „Roll Out“-Runden zog es ihn dann auch schon direkt wieder in die Box, schneller ging’s für den MAN-Piloten einfach nicht mehr. Der Rest setzte derweil alles daran, Robineaus Zeit zumindest annähernd zu erreichen.
So fuhr denn Janiec auch erst in allerletzter Sekunde seine schnellste Runde – war damit aber immer noch knapp 6 Zehntel langsamer als sein MAN-Markenkollege.
Montagne holte sich hinter Rodrigues den 4. Startplatz, hatte aber schon rund 1,8 Sekunden mehr benötigt als Polesetter Robineau.
Dieser konnte das Rennen denn auch ganz locker von der Spitze aus angehen. Wie schon im am Vortag, als er ja auch die Pole im ersten Rennen gehabt hatte, konzentrierte sich Robineau verstärkt darauf, prekäre Situationen zu vermeiden, ein Pünktchen reichte ihm ja schließlich zum Titel. So beugte er sich denn auch bereits in der zweiten Runde dem heftig attackierenden Janiec, sein eigentlicher Konkurrent Montagne lag ja weiter hinter ihm.
Der musste aber schließlich in jedem Fall siegen, um seine Minimalchance auf den Meistertitel überhaupt noch wahren zu können.
So folgte Robineau dem führenden Janiec mit „Sicherheitsabstand“, und der konnte so ganz unangefochten seinen dritten Sieg an diesem Wochenende einfahren.
Aber auch Montagne gab sich offenbar mit dem 3. Podiumsplatz zufrieden. Er schaute wohl auch mehr in den Rückspiegel als nach vorn. Direkt in seinem Windschatten folgte schließlich Rodrigues. Der Portugiese hatte ja gerade mal 7 Punkte Rückstand und damit also Aussichten auf den Vizetitel als Montagne sie auf den Titel hatte.
Schließlich passierte das Spitzenquartett genau in der Reihenfolge die Ziellinie.
Janiec kam seinem erklärten Ziel alle vier Rennen gewinnen zu wollen einen großen Schritt näher.
Robineau konnte anlässlich seiner Titelverteidigung schon vorzeitig die Champagnerkorken knallen lassen.
Montagne hatte weiter die Vizemeisterschaft fest im Blick, und Rodrigues wahrte immer noch seine minimale Chance, seinem Renault-Markenkollegen den Vize noch im letzten Moment streitig machen zu können.
Doch dazu musste der Portugiese das letzte Rennen allerdings unbedingt gewinnen, und Montagne hätte komplett leer ausgehen müssen.
Die Pole für den letzten Saisonauftritt im Coupe de France Camion hatte infolge der umgekehrten Startreihenfolge der Portugiese Jose Sousa. Neben ihm lag sein Renault-Markenkollege Jean-Claude Labadie mit dem zweiten RaceTruck vom Lion-Team.
Und Labadie übernahm auch schon anfangs die Führung, gefolgt von Janiec, der gleich wieder von der 6. Position nach vorn durchgeprescht war, Montagne, Rodrigues und Robineau, Sousa war auf den 6. Platz zurückgefallen.
So drehte man dann relativ entspannt seine Runden, bis etwa zu Mitte des Rennens Robineau an Rodrigues vorbeizog.
Eine Runde später „knackte“ dann auch Janiec seinen Teamkollegen Labadie, und Robineau nutzte seinen Vorwärtsdrang, um Montagne die dritte Position abzujagen.
Es dauerte auch nur eine weitere Runde bis die drei Labadie-Verfolger schließlich den Renault-Piloten überholten, und so lag das Spitzenquartett, das ja schon das ganze Wochenende über den Takt vorgegeben hatte, wieder eng beisammen.
Rasant entfernte sich das Grüppchen vom übrigen Feld, ohne sich dabei allerdings noch einmal ins Gehege zu kommen – das Rennen war ja schließlich gelaufen, Titel und Plätze vergeben.
Janiec fuhr somit seinen vierten Sieg an diesem Wochenende ein, die weiteren Plätze belegten die drei Erstplatzierten der Französischen Meisterschaft, Robineau vor Montagne und Rodrigues.

Impressionen:

Grand Prix Camions d’ Albi Tag 2 - Robineau verteidigt seinen Meistertitel
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