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Der Samstag am Ring - Teil 1

Der Samstag am Ring - Teil 1

14. Juli 2012Nürburgring - Die Wetterprognosen waren – leider – richtig, die ganze Nacht über hatte es zum Teil sehr kräftig gegossen. Manche Teams mussten am Morgen erst einmal dafür sorgen, dass sie ihr Zeltdach von den Wassermassen befreien konnten, bevor es zum Warm-Up ging. Und hier demonstrierte Antonio Albacete (ESP) schon, dass er im Regen offensichtlich besser zurecht kommt als sein deutscher MAN-Markenkollegen Jochen Hahn. Die Rundenzeiten waren dennoch gut 25 Sekunden langsamer als beim gestrigen Training
Gelegentlich wurden die heftigen Regenschauer von leichtem Nieselregen unterbrochen, und so hegte man für das 1. Rennen des 6. Laufs der FIA European Truck Racing Championship noch etwas Hoffnung. Doch pünktlich zum Start goss es wieder in Strömen. Die Rennleitung entschied sich zwei Einführungsrunden fahren zu lassen, um so den Asphalt etwas von den Wassermassen zu befreien. Und auch die erste eigentliche Rennrunde wurde noch komplett unter Gelb gefahren – also Überholverbot. Das aber, so hieß es, hätten im Mittelfeld wohl nicht alle so richtig erkannt, zumindest soll es schon am Start einige Überholmanöver gegeben haben.
Der Focus richtete sich aber mehr auf die Spitze.
Polesetter Albacete übernahm gleich die Führung vor den drei Renault-Piloten Adam Lacko (CZE), Markus Oestreich (GER) und Anthony Janiec (FRA). David Vrsecky (CZE) mit seinem Freightliner, Hahn und der Schweizer Markus Bösiger (Renault), der schon anfangs den Titelverteidiger passieren lassen musste, bildeten die Verfolgergruppe. Oestreich rutschte eingangs der Mercedesarena ins Kiesbett und fuhr anschließend in die Box, sodass Albacete nur noch einen Renault im Nacken sitzen hatte. Gerade mal eine Runde später konnte der Spanier dem Druck nicht mehr standhalten, beinahe mühelos fuhr Lacko an dem roten Cepsa-Truck vorbei und von da an einem eindeutigen Sieg entgegen. Vrsecky und Hahn waren derweil an Janiec vorbeigezogen, und nun versuchte der Deutsche dem Tschechen den 3. Platz abzujagen. Bis wenige Runden vor Schluss parierte Vrsecky jede Attacke, dann aber konnte sich Hahn unter dem Jubel seiner vielen Fans endlich vor den Freightliner setzen. Bösiger wiederum kämpfte mit Janiec um die 5. Position, und in der vorletzten Runde zog der Schweizer tatsächlich vorbei. Das wohl spannendste Duell lieferten sich der Finne Mika Mäkinen (MAN) und Lokalmatador Gerd Körber (Iveco). Nach etwa zwei Drittel des Rennens hatte Körber den Finnen mürbe gemacht und zog vorbei. Mit seinem 8. Platz hatte Mäkinen so auch die Pole für das 2. Rennen eingefahren. Die weiteren Punkteränge gingen an die beiden französischen MAN-Piloten Dominique Lacheze und Ludovic Faure.
Und dann begannen wieder einmal unendliche Diskussionsrunden in der Rennkommission. Die Gesamtsituation – zwei Einführungsrunden, eine Runde komplett unter Gelb, und dann noch diese Gischtwolken, dass man kaum etwas erkennen konnte – war äußerst unübersichtlich. Am Ende wurden sechs Piloten wegen Overspeed bzw. „Stewarts’ Decision“ mit Zeitstrafen belegt, wodurch auch die Top-Ten noch einmal heftig durcheinander gewirbelt wurde. Hinter Vrsecky rutschte Mäkinen nun auf den 5. Platz vor gefolgt von Körber, Bösiger, Lacheze, Janiec und Faure. Ellen Lohr (GER) holte mit ihrem 11.Rang den 1. FIA-Punkt für das tankpool24-Mercedes-Team. Denn Faure kann laut Reglement keine Punkte mehr holen, da er bei den ersten 5 Rennen der Saison nicht am Start war. Die Pole ging nach der Ergebniskorrektur an Lacheze.

Impressionen:

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