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Nogaro Testdays

Nogaro Testdays

03. April 2011Nogaro - Das Wetter machte sicherlich so manchem Team einen Strich durch die Rechnung, zumindest denen, die hier in Nogaro – gerade mal noch dreieinhalb Wochen vorm Saisonstart in Donington – schon den Ernstfall proben wollten. Wer im Frühling nach Südfrankreich fährt erwartet nun mal Urlaubswetter. Doch aufgrund der sich ständig ändernden Streckenverhältnisse – mal regnete es, teilweise gar in Strömen, dann gab es wieder strahlenden Sonnenschein – wusste man seine Resultate gar nicht so recht einzuordnen. Dazu treten einige Teams in diesem Jahr mit einem neuen Telemetrie-System an, und das funktionierte gelegentlich nicht so, wie es sollte. Und so endete der Arbeitstag auch schon mal um 3 Uhr morgens, ohne dass man wirklich neue Erkenntnisse gewonnen hätte.
Seit dem Paddock-Neubau vor einigen Jahren hat der Circuit de Armagnac Boxen, in denen auch die RaceTrucks gewartet werden können, und so saßen dann wenigstens die Mechaniker im Trocknen.
Ganz eifrig war das französische Aravi-Team, egal ob trocken oder nass, der blaue Renault-RaceTruck war fast immer auf der Piste. Neben dem langjährigen Stammpilot Jean-Loup Fournier drehte mit Lionel Montagne zudem noch ein weiterer Truckracer seine Runden. Im Team von Egon Allgäuer wechselten die beiden Piloten, Stuart Oliver (GBR) und Alex Lvov (RUS), offensichtlich häufiger die Trucks. Die beiden gelben MAN waren noch ohne Startnummern und eigentlich nur an ihren unterschiedlichen Sponsorlogos auf der Frontscheibe zu unterscheiden. Bei Truck Sport Bernau wollte man die Piloten auch schon mal testen lassen, was die RaceTrucks denn nun so hergeben. Doch die Piste war einfach zu tückisch, und so landete nicht nur Uwe Nittel (GER), der sich zudem ja auch noch vom Buggyra-Freightliner mit der langen Haube auf den Frontlenker MAN umstellen muss, gelegentlich jenseits des Asphalts, auch Teamgefährte Antonio Albacete, der Spanier ist immerhin amtierender Europameister, betätigte sich als Kiessammler. Die Gruppe um Jochen Hahn, neben dem Schwaben noch das Team des Finnen Mika Makkinen und das ungarische Oxxo-Team mit Zoltan Birnbauer, hatte drei durchgehende Boxen gebucht. Und das war sicherlich gut so, denn hier wurde auch am eifrigsten gewerkelt. Gerade Hahn hätte aber sicherlich gern sehr viel mehr Zeit auf der Strecke zugebracht – egal ob nass oder trocken.
Jose Bermejo (ESP) musste auch erst einmal diverse Wartungsarbeiten an seinem MAN durchführen, bevor er ans Fahren denken konnte. Das Team Crozier arbeitete an den MAN-RaceTrucks zunächst das komplette Pensum ab, bevor sich Vater Noel und Sohn Hervé am zweiten Tag endlich hinters Lenkrad schwingen konnten. Da kam dann auch das spanische Navarra-Truck-Team, wobei am Rande durchsickerte, dass Javier Mariezcurrena möglicherweise nicht die komplette EM-Saison fahren werde.
Ebenso wurde bekannt, dass an der Teammeisterschaft 2011 voraussichtlich fünf Teams teilnehmen werden.
Am Rande rief der FIA Technic Delegate Ross Garrett noch ein kurzfristiges Meeting ein, um Fragen der Teams zur neuen Reifenregelung zu beantworten. Dabei wurde auch besprochen, dass die Top-Ten-Piloten, die an der Reifen-Lotterie teilnehmen müssen, immer die sein sollen, die zu Beginn eines Rennwochenendes auf den ersten zehn Plätzen der Gesamtwertung liegen. Für den Saisonstart in Donington ist die Schlusstabelle der vergangenen Saison entscheidend.
Garrett meinte anschließend in einem kurzen Gespräch, er glaube schon, dass es anfangs immer noch zu Missverständnissen kommen könne, aber er könne sich nicht vorstellen, dass es Probleme und Fragen gebe, die nicht geklärt werden könnten.