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Lenz am Ring im Dreierpack

Lenz am Ring im Dreierpack

16. Juli 2009Da wird sich so mancher Ring-Besucher beim Truck Grand Prix die Augen reiben, wenn Renntrucks in dem bekannten Lenz-Orange gleich im Dreierpack wie aus dem Nichts auftauchen. Denn in diesem Jahr will nicht nur Heinz-Werner Lenz, der „King vom Ring“, zusammen mit Sohnemann Sascha die vielen Lenz-Fans begeistern, sondern – als Dritter im Bunde – wird auch noch Uwe Nittel, seines Zeichens Rallye-Vizeweltmeister der Gruppe N, mit dem Iveco-RaceTruck an den Start gehen. Sascha wird wieder dem Mercedes-Hauber, der mittlerweile einen neuen Rennmotor eingepflanzt bekommen hat, die Sporen geben, während der Chef selbst – getreu dem Motto „Back to the roots“ – nun auch wieder einen Mercedes-RaceTruck pilotieren wird.
Als bekannt wurde, dass Steve Horne dem Trucksport ade sagen wolle und der RaceTruck, mit dem Jochen Hahn in 2007 Vierter der EM geworden war, in England zum Verkauf stünde, nahm Lenz gleich Kontakt mit Horne auf und war wenige Tage später zwecks Begutachtung schon auf der Insel. Kurz danach wurde man sich auch handelseinig und der Abschlepp-Unternehmer aus Plaidt holte den Mercedes-RaceTruck mit einem seiner diversen Transporter in England ab.
Schon bald erstrahlte der Mercedes im typischen Lenz-Orange, und mit Hilfe alter Freunde wurde das Gefährt auch wieder richtig renntauglich gemacht. Und da stand dann nun der Iveco, mit dem Lenz im letzten Jahr noch selbst unterwegs war, in Plaidt in den Hallen des Unternehmens und hatte keinen Fahrer. Allerdings ist der dreifache Europameister ja nicht nur für spektakuläre Rennauftritte, sondern für ebensolche PR-Aktionen bekannt. Er streckte seine Fühler aus, und so kamen der Rheinländer und der Schwabe, der in Adelmannsfelden die Rallyeschule „drift & drive“ betreibt, zusammen. Denn Nittel hat durchaus auch Bezug zu Trucks, wenn auch auf anderem, etwas lockererem Grund. Der langjährige Co-Pilot und Partner des Schwaben ist Detlef Ruf, dessen Firma zusammen mit Nittels Rallye-Schule Off-Road-Touren durch die arabische Wüstenlandschaft anbietet. Ruf ist aber auch schon seit Jahren Beifahrer von Franz Echter bei dessen Dakar-Einsätzen. Und in diesem Jahr gehörte zu dem Dreier-Team eben auch noch MAN-Truckracing-Mechaniker Artur Klein.
Mit dem einmaligen Auftritt am Ring will Lenz es in diesem Jahr nicht bewenden lassen. Er plant noch beim Finale in Jarama zu starten und hat für das Rennwochenende in Zolder Mitte September ganz große Pläne. Wenn sich die so verwirklichen lassen, wie der immer optimistisch in die Zukunft schauende Rheinländer sich das so vorstellt, würde das aus – insbesondere deutscher – PR-Perspektive ein ganz großer Hammer.