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Rückblick

Rückblick

06. Januar 2009Das war schon ein gewöhnungsbedürftiges Jahr für die Truckracer. Nur noch zwei engagierte Hersteller - MAN und RENAULT - und die RaceTruck-Schmiede Buggyra mit ihren FREIGHTLINERN, das war nicht die gewünschte Markenvielfalt. Glücklicherweise sind da ja noch die vielen Privatfahrer, die in der Regel allerdings ohne jegliche Werksunterstützung auskommen müssen. So gingen neben zwei FREIGHTLINERN, drei RENAULTS, zwölf MAN auch noch 2 DAF, je ein IVECO, SCANIA und VOLVO an den Start. Und auch der weltweit größte Nutzfahrzeughersteller, MERCEDES-BENZ war mit drei Rennern vertreten – aber eben inoffiziell und privat. Steve Horne und Jose Bermejo bildeten mit zwei früheren Jochen Hahn-Trucks sogar ein gemeinsames Team für die Meisterschaft. In der Einzelwertung holte sich Horne vier Punkte. Mit diesem RaceTruck war Hahn noch ein Jahr zuvor mit 291 Punkten Vierter in der Meisterschaft geworden. Nach dem Wechsel zu MAN hat der Schwabe mit dem für ihn völlig neuen Fahrzeug nun sogar noch 14 Punkte mehr geholt und damit erneut den 4. Gesamtplatz eingefahren. Trotz mehr Punkten nicht weiter vorn - vielleicht auch ein Zeichen für einen Trend, dem man eigentlich hatte entgegensteuern wollen, die Punkte werden unter immer weniger Piloten verteilt.
Waren es 2007 noch 23 Piloten, die in die Punkteränge fahren konnten, so waren es in der letzten Saison gerade noch 19. Ähnlich bezeichnend scheint die konzentrierte Punkteausbeute der Spitzenfahrer. In 2008 sicherten sich die fünf Erstplazierten mehr als 70 Prozent der insgesamt 2.448 vergebenen Punkte, im Jahr zuvor lag der Prozentsatz noch bei 67. Sicherlich machen schon seit jeher fast immer nur einige wenige Piloten die Podiumsplätze und den Hauptanteil der Punkte unter sich aus, doch sind gerade oft die Fahrer aus der zweiten Hälfte des Starterfeldes die, die bei den Fans ob ihres Kampfgeistes und spektakulären Fahrstils besondere Popularität genießen.
Um diesen auch sportlich einen etwas größeren Anreiz zu bieten, gab es von den Aktivenvertretern in der Truckracing-Commission zu Beginn des letzten Jahres den Vorschlag, künftig Punkte bis zum 15. Platz zu vergeben - statt nur bis zum 10. Für die anstehende Saison war das nicht mehr zu realisieren, und so wurde dann kurzfristig auf Initiative von Lutz Bernau der Challenge-Cup ins Leben gerufen. Hier konnten nur Fahrer teilnehmen, die neu im Truckracing waren oder sich in der Vorsaison nicht unter den ersten Zehn in der Gesamtwertung hatten platzieren können.
Nach den nun erfolgten Reformen (s. Artikel vom 8.12.2008 „Neue Regeln“) wird es allerdings bei der Punktevergabe bis zum 10.Platz bleiben. Die Veröffentlichungen der FIA im Einzelnen können hier unter „Truckracing“ - FIA-Veröffentlichungen für Fahrer, Teams und Medien - nachgelesen werden.
Durch die geänderte Startaufstellung zum zweiten Rennen - die ersten Acht des Rennens 1 starten in umgekehrter Reihenfolge - wird es sicherlich spannender beim Kampf um die Podiumsplätze, doch der größte Teil der insgesamt i.d.R. 26 FIA-Piloten bleibt davon weiterhin relativ unberührt. Ihre Chancen auf Meisterschaftspunkte erhöhen sich dadurch nicht. Umso wichtiger wird es sein, diesen Fahrern mit dem Challenge Cup weiterhin eine Basis bieten zu können, auf der sie sich sportlich so profilieren können, dass man das auch in einer Wertung ablesen kann. Markus Altenstrasser wird seinen Titel dann jedoch nicht mehr verteidigen können, mit seinem 6.Platz im Championatsklassement erfüllt der Österreicher nicht mehr die Voraussetzungen - er war einfach um fünf Platzierungen zu weit vorn.