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Der Freitag am Ring

Der Freitag am Ring

11. Juli 2008Nürburgring - Traditionell geht es am Ring ja schon am Donnerstag zur Sache, VIP-, Presse- und Sponsoren-Fahrten und noch ein zusätzliches Freies Training. Theoretisch hätten die Piloten Stunden auf der Piste zubringen können, und das unter hervorragenden äußeren Bedingungen. Am frühen Abend wurden – von den Meisten beinahe unbemerkt – in der Pitlane Sequenzen eines Films mit Nick Heidfeld gedreht, in denen der Formel 1-Star etwas über das Fahrradfahren erzählt. Heute wurde es dann aber richtig ernst und schon fing es immer wieder an leicht zu fisseln. So bereitete man sich auch auf ein spannendes Zeittraining vor, das nicht nach bereits drei Runden entschieden sein würde. Und tatsächlich wechselten die Positionen permanent. Zum Schluss sicherte sich Markus Bösiger (Buggyra-Freightliner) mit 2:00,428 Min. und dem respektablen Vorsprung von mehr als 1 Sekunde die Poleposition vor MAN-Pilot Antonio Albacete und Markus Altenstrasser (Renault). Bösigers Teamkollege und derzeit Führender in der EM-Gesamtwertung, David Vrsecky, war etwas zu früh in die Box gefahren, weil er wohl nicht mehr damit gerechnet hatte, dass die Strecke noch weiter abtrocknen würde – und büßte prompt in der letzten Runde noch einen Platz ein. Ebenso pirschte sich Altenstrassers Teamchef Frankie Vojtisek zum Schluss noch an seinen Konkurrenten vorbei auf Platz 5 vor, während die anfänglich in den vorderen Startreihen liegenden Jochen Hahn und Jean-Philipp Belloc schließlich sogar noch hinter Chris Levett (alle MAN) auf die Positionen 7 und 8 zurückfielen. Nach Auswertung der Geschwindigkeitsprotokolle wurden anschließend vier Fahrer, darunter auch Altenstrasser und Vojtisek, wegen Overspeeding – mehr als 160 km/h – disqualifiziert.
Am Abend gab es dann auch den ersten Wettbewerb: Go-and-Stop der Lizenzfahrer. In einem packenden Finale konnte sich FIA-Pilot Mikael Johansson auf seinem Hauber-Scania gegen Lokalmatador Heinz-Werner Lenz (Iveco) durchsetzen. Dritter wurde „Rainbow-Warrior“ Cees Zandbergen (Scania). Der zufällig anwesende mehrfache Champion aus den Achtzigern, Curt Göransson, freute sich anschließend mit seinem jungen schwedischen Landsmann über dessen Sieg.