Dienstag, 23.04.2024 | Deutsch | English
Der Freitag in Albacete

Der Freitag in Albacete

03. Juni 2005Albacete - Heiß, heißer, Albacete, das sind die Aussichten für dieses Wochenende. Während die Wetterkarte des spanischen Fernsehens noch 30 Grad und etwas darüber prophezeit, erwartet die örtliche Presse 40 bis 42 Grad. Einige Teams haben denn auch wieder Planschbecken aufgebaut, andere begnügten sich damit, sich gegenseitig mit Eimern voller Wasser und mit Schläuchen abzukühlen. Je länger dieses Spielchen aber andauerte, desto „hinterhältiger“ wurden denn auch die „Angriffe“, bis man dann irgendwann alles unter Wasser nahm. Später wird all dies als der „Wassereimerkrieg“ in die Annalen des FIA European Truck Racing Cup eingehen.<br />
Am ganzen Circuit gibt’s auch so gut wie keine schattigen Plätze, und es weht nur gelegentlich ein laues Lüftchen. Die Fahnen hängen meist nur schlapp im Wind, und auch das ganze Paddock drohte während der Mittagszeit, schon in eine leichte Lethargie zu verfallen. Doch gegen halb drei wurden schlagartig alle wieder munter. Der Pilot eines Militärjets fühlte sich gut 10 Minuten lang dazu gemüßigt, unbedingt nur wenige Meter über den Zelten hinweg seine Runden zu drehen, Schrauben und Loopings vorzuführen. Die Truckracinggemeinde zeigte sich in der Mehrzahl wenig begeistert, und war hauptsächlich damit beschäftigt, die Gehörgänge gegen den unerträglichen Lärm zu schützen. Für Samstag oder Sonntag oder gar für beide Tage sind sogar offizielle Demonstrationen der militärischen Kunstflieger angesagt, nach Angaben der Veranstalter sollen diese Kunststückchen jedoch in größerer Höhe erfolgen. Nach dieser Erfahrung weiß man jedenfalls zu schätzen, wie angenehm eigentlich doch Renntruckmotoren klingen.<br />
Wenn man dann nichts weiter zu tun hat, kommt man wie Stefan Honens auch schon mal auf die Idee am Atkins-Truck extreme Breitreifen aufzuziehen, nur so „just for fun“. Denn damit wird sein Pilot Markus Bösiger nicht an den Start gehen dürfen.<br />
Ansonsten wird vornehmlich darüber diskutiert, wie auf dieser ausgesprochen schmalen und engen Piste 34 RaceTrucks ein Rennen halbwegs schadlos überstehen sollen. Am Nürburgring ist die Obergrenze für den Truck Grand Prix bei maximal 26 Fahrzeugen. In Albacete soll diese bei 40 liegen unabhängig davon, ob es sich um Motorräder oder Trucks handelt. Im Rennen der SuperRaceTrucks gehen „nur“ 15 Piloten an den Start, und die sind auch noch so extrem heterogen, dass Komplikationen selbst an der auf jeder Strecke problematischen ersten Kurve nach dem Start, dann kaum zu erwarten sind.