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FIA-Jahresehrung

FIA-Jahresehrung

20. Oktober 2002Lausitzring - Wie zum Abschluss einer jeden Truckracing-Saison gab es auch am Lausitzring anschließend an die Finalrennen die große FIA-Jahresehrung. Und einmal mehr wurde die Preisverleihung durch die drei Repräsentanten der T.R.I.P.A. (Truck Racing International Press Association) Maria-Jose Chavalera, Jonathan Reeves und Oscar Hoogendoorn vorgenommen. Die offiziellen Auszeichnungen erhielten die Fahrer bis zum 10. Platz abwechselnd aus den Händen der FIA-Delegierten, Juan Pons, Tony Iddon nebst Gattin, Carlos Funes und Gordon Forbes. Der neue Europameister bei den Superracetrucks, Gerd Körber (Buggyra), ließ es sich in seinem Überschwang nicht nehmen, Toni Iddon einen dicken Schmatzer aufs lichte Haupt zu drücken. Etwas ernster, aber dennoch nicht weniger leidenschaftlich, hielt das deutsche Truckraceidol in einem sicherlich stark badisch angehauchten, trotzdem aber für jedermann verständlichen Englisch eine überzeugende Rede für das Truckracing.<br />
Neben der Ehrung der drei Europameister, Gerd Körber, Egon Allgäuer (Team Allgäuer) bei den Racetrucks und für den Gewinn der Herstellerwertung, Henry Gracia von Caterpillar, war mit Spannung die Verleihung der diversen Sonderpreise erwartet worden. Wie immer hatte sich die T.R.I.P.A. da wieder einiges einfallen lassen. Fast schon zu erwarten war die Ehrung für David Vrsecky als Rookie of the Year bei den SRT und Terry Rymer bei den RT. Insbesondere der Engländer genoss den großen Applaus der Fahrerkollegen, Mechaniker und all der anderen Anwesenden nach seinem schweren Unfall vom Nachmittag. Manche zeigten sich gar überrascht den Atkins-Piloten hier überhaupt nur leicht humpelnd sehen zu können, waren sie doch nach der offiziellen Verlautbarung der Meinung, Terry läge mit gebrochenem Bein in der Senftenberger Klinik.<br />
Weiter gab es Preise für die Mechaniker und Transportfahrer mit den meisten Kilometern und das Team, das mit seinem Mini-Budget bei sämtlichen, auch noch so weit entfernten EM-Läufen angetreten ist (Team Orsini). Hervé vom Team Bernau war nicht nur für jeden Scherz zu haben, er war auch derjenige, der überall sofort mit anpackte, wenn Not am Mann war. Stuart Olivers bester Mann, Robbi, arbeitete selbst dann noch, als die Kollegen der anderen Teams schon längst feierten und ihr Bierchen tranken. Durch seinen äußerst kämpferischen Fahrstil gab ihm sein Pilot allerdings auch ausreichend Möglichkeit für jede Menge Überstunden. Das Team von Jochen Hahn wurde für seine unglaubliche Leistung geehrt, den Racetruck nach dem Horror-Crash von Zolder in so kurzer Zeit wieder rennfähig auf die Räder gestellt zu haben, nachdem Jochen selbst zuvor schon die Auszeichnung für den spektakulärsten Unfall entgegen genommen hatte. <br />
Nicht weniger spektakulär war über die ganze Saison der Schweizer Newcomer vom Team Allgäuer, Daniel Seiler, unterwegs gewesen. Schnell hatte er den Ruf als Kiesbettkönig, und musste mehr als einmal durch große Bergungsfahrzeuge wie auch durch kleine Traktoren aus seinen misslichen Lagen befreit werden. Da er aber dennoch seinen Humor nicht verlor und versprach, auch in der kommenden Saison wieder genauso engagiert dabei zu sein ( &quot;...damit Ihr was zu schreiben und fotografieren habt...&quot;), erhielt er die Auszeichnung zum Paddock-Playboy mit Bunny-Öhrchen und Playboy-Kalender, mit eigenem Konterfei auf dem Titelblatt. <br />
Als Rennstrecken des Jahres wurden diesmal die beiden deutschen Ringe ausgezeichnet. Für das Wetter könnten sie ja nichts, so Jonathan Reeves, doch die Organisation sei jeweils hervorragend gewesen. Jürgen Stamm vom ADAC Berlin-Brandenburg versprach eine Kopie des Bildes anfertigen zu lassen, damit seine Koblenzer Kollegen vom ADAC Mittelrhein auch etwas hätten, an dem sie sich erfreuen könnten.<br />
Der anschließende lange Abend bot nicht nur Vergnügungen und Späße jeglicher Couleur , sondern die entspannte Atmosphäre gab auch Möglichkeiten für intensive Gespräche und Annäherungen, die man so nicht unbedingt hätte erwarten können.