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Der Samstag in Zolder

Der Samstag in Zolder

14. September 2002Zolder - Wie der Wetterbericht es angekündigt hatte, blieb es trocken, wenn auch nicht mehr ganz so sonnig wie am Tag zuvor. Bei maßvollen Eintrittspreisen, die Weekendkarte kostet 25,- Euro, strömten nun auch die Zuschauer ins weiträumig für den allgemeinen Verkehr abgesperrte Gelände des Circuit Zolder. Das Warm-Up der Racetrucks sah den Österreicher Egon Allgäuer mal wieder mit einer Fabelzeit vorn, gut 1,2 Sekunden vor Lutz Bernau. Weiterhin überraschend die schwachen Zeiten des dritten Titelaspiranten, Noel Crozier, über 4 Sekunden hinter Allgäuer, aber es war ja auch nur das Warm-Up. Das anschließende Zeittraining zeigte dann auch die wahre Leistungsstärke des Franzosen, knapp hinter Bernau belegte er den zweiten Startplatz vor Allgäuer, der unverständlicherweise weit mehr als eine Sekunde hinter seiner Warm-Up-Zeit zurückblieb.<br />
Die Superracetrucks fuhren ihre ersten Freien Trainingsläufe und Gerd Körber demonstrierte hier gleich seine Leistungsstärke. Schließlich hatte ihn in Most nur ein defekter Injektor am totalen Triumph gehindert. <br />
Am Nachmittag wurde es dann richtig ernst, bei den Racetrucks fuhr man erstmals an diesem Wochenende um Punkte. Lutz Bernau nutzte seine Poleposition und ließ sich bis zum Zieleinlauf des 1. Quali-Race nicht von der Spitze verdrängen. Crozier musste sich dagegen seinem Markenkollegen Allgäuer geschlagen geben, konnte den dritten Rang gegen den Mercedes-Piloten Jochen Hahn aber eindeutig verteidigen. Terry Rymer belegte einen hervorragenden fünften Rang. Heinz-Werner Lenz holte mit seinem Mercedes-Hauber auf dem neunten Platz die ersten Punkte dieser Saison. Das anschließende Cup-Race führte dann allerdings zu einem Eklat. In er ersten Kurve nach dem Start touchierten sich die beiden Spitzenreiter Bernau und Allgäuer. Der Österreicher landete im Kies und danach schieden sich die Geister und Meinungen der Beobachter. Manchen meinten, das Rennen hätte wegen der Gefährlichkeit der Situation abgebrochen und neu gestartet werden müssen. Andere vertraten die Ansicht, Egon sei nach dem Vorfall bewusst nicht weitergefahren, um eben einen Rennabbruch zu provozieren, denn so war er ja nun chancenlos, selbst wenn er sich wieder bis zum Asphalt hätte durchwühlen können. Der zuständige Streckenmarschall wohl offensichtlich der Meinung, dass der Österreicher dazu durchaus in der Lage gewesen wäre, und ließ das Rennen weiterlaufen. Lutz Bernau konnte weitere 20 Punkte seinem Konto gutschreiben, aufs Treppchen begleiteten ihn Crozier und Hahn. Terry Rymer belegte einen tollen vierten Rang. Nun erwartet man, auch ihn bald auf dem Podium zu sehen. <br />
Das einstündige Qualifikationstraining der Superracetrucks entwickelte sich in der Endphase wie auch schon in Most wieder zu einem Krimi. Letztendlich schien es aber für die Zuschauer einfach viel zu lang. Denn bei gerade mal acht teilnehmenden Fahrzeugen, von denen nicht einmal alle die Möglichkeit der maximalen Rundenzahl in Anspruch nahmen, war häufig über längere Zeitabschnitte kein einziger Truck auf der Strecke. Das provozierte Langeweile, auch wenn es tatsächlich wesentlich spannender zuging. Bis wenige Minuten vor Schluss lagen Markus Bösiger, Gerd Körber, Harri Luostarinen und Antonio Albacete innerhalb 1/10 Sekunde. Doch dann ging der deutsche Buggyra-Pilot noch einmal höchst konzentriert in die letzten Runden, 3/10 Sekunden konnte er dem Schweizer Tatrafahrer so noch abnehmen. Ludovic Faure, der in Vertretung des verletzten Stan Matejovskys wieder den tschechischen Werkstatra steuerte, hatte sich schon zu Beginn des dritten Freien Trainings bei einer Fahrt durchs Kiesbett die Hinterachse so verdreht, dass der Schaden bis zum Qualifying nicht mehr behoben werden konnte.