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Letzter Auftritt der Mercedes-Benz Truckracing Teams?

03. November 2001Stuttgart - Während die Mercedes-Benz DTM-Fahrer ebenso wie das Formel 1 Team von 30.000 Besuchern gefeiert wurde, konnte auch das phantastische Wetter die gedrückte Stimmung der wenigen erschienenen Truckraceteams nicht heben. Hatten sie doch erst wenige Tage zuvor erfahren, dass sich nun auch Mercedes-Benz aus dem Truckracing verabschieden würde. Im Gespräch mit einzelnen Teammitgliedern konnte man die maßlose Enttäuschung richtig spüren. Nach dem, was der Vorstand von MB-Nutzfahrzeuge noch beim letzten Rennen in Jarama (7./8.Oktober) gesagt habe, sei man fest davon ausgegangen, dass für die nächsten drei Jahre das Truckraceengagement von Mercedes-Benz gesichert sei, und dann sei dieser Hammer gekommen, so einzelne frustrierte Teammitglieder. Insgesamt waren eh nur drei Teams in kleinster Besetzung erschienen, das Tiger Racing Team Dehnhardt mit Ludovic Faure, das DKV M-Racing Team mit Markus Oestreich und das Team HTR mit Roland Rehfeld. Steve Parrish und Jochen Hahn waren ohne Teams und Fahrzeuge nach Stuttgart gekommen, um sich den Fragen des Moderatorenduos zu stellen. Wie es denn nun tatsächlich mit dem Truckracing weitergehen würde, darauf ging man konkret gar nicht ein, eher so nebenbei wurde denn auch der Ausstieg von MB aus dem Truckrennsport erwähnt. Steve Parrish zog ein kurzes Resümee über seine nun siebzehjährige Karriere als Racetruckfahrer, was an manchen Stellen schon so ein bisschen nach Abschied klang. Die anderen vier Fahrer ließen sich zumindest in dieser Hinsicht gar nichts entlocken. Doch jeder, der Steve kennt, weiß, dass auch er wieder dabei sein wird, wenn es in der nächsten Saison irgendwie weitergehen sollte.<br />
Davon, dass es weitergehen wird, zeigte sich auch Seline Hellmonds in einem kurzen Gespräch überzeugt, als einzige(r) Teamchef(in) hatte sie ihr Team begleitet. Nur mit was für einem Fahrzeug, mit welchem Motor das Team HTR im nächsten Jahr antreten werde, vermochte sie nicht zu sagen. Auf das Engagement einer amerikanischen Veranstaltergruppe angesprochen schien Frau Hellmonds von deren Erfolg keineswegs überzeugt, zumal sie selbst Probleme bei dem Gedanken habe, einem Dritten so nahezu vollständig sämtliche Rechte zu verkaufen. Die drei Teamchefs Chris Hodge, Martin Koloc und Peter Müller hätten nun selbst eine Vermarktungsgesellschaft gegründet, bei der die Teams mit mindestens 51 Prozent Anteil das Sagen hätten, man müsse einfach abwarten, wie sich das alles entwickeln würde. Die Raceklasse sei von der ganzen Problematik ja relativ unberührt, das Team HTR könne aber nicht so ohne Weiteres dahin zurück, schließlich habe man die Sponsoren unter dem Aspekt angeworben, in der Klasse der Superracetrucks zu starten.