Traditionell ist der ADAC Truck-Grand-Prix auch Treffpunkt bildschöner US-Boliden. Die exklusiven Zugmaschinen mit langen Schnauzen, üppigem Chromschmuck und geräumigen Fahrerhäusern präsentieren sich in diesem Jahr auf dem Parkplatz B3 zwischen Linder-Hotel und ring°boulevard. „Der Truck-Grand-Prix ist das Highlight des Jahres. Die Atmosphäre ist einzigartig“, sagt Marco Barkanowitz. Der 38-Jährige erfüllt Trucker-Träume. Heute ist er einer der größten US-Truck-Importeure in Europa. Egal, ob Freightliner, Kenworth, Mack Vision oder Peterbilt: Der gebürtige Dortmunder realisiert mit seiner in Cottbus ansässigen Firma American Truck Promotion spezielle Sattelzuglösungen.
Schon als kleiner Knabe schwärmte er für die Haubenfahrzeuge aus Amerika. „Mit sechs Jahren habe ich in der Schule regelmäßig US-Trucks gemalt, während die anderen im Unterricht aufgepasst haben“, erinnert sich Barkanowitz. Und der Traumberuf? Fernfahrer! Denn schon in Kindertagen verschlang er die Artikel einer Fernfahrer-Zeitschrift. „In den Schulferien bin ich drei Wochen mit unserem Nachbarn, einem Lkw-Fahrer, auf Ferntour gewesen und die andere Hälfte mit meinen Eltern in Urlaub gefahren“, erklärt Barkanowitz, weshalb ihm heute keiner ein X für ein U vormachen kann. Doch beruflich schlug er zunächst einen anderen Weg ein. Im Osten Deutschlands verkaufte er als selbstständiger Händler Gebrauchtwagen. Das wurde ihm mit 27 Jahren zu langweilig. Er wollte sich endlich seinen amerikanischen Traum erfüllen und einen bildschönen US-Boliden kaufen.
Doch in Europa konnte er kein adäquates Fahrzeug finden. Deshalb knüpfte er Kontakte nach Übersee – und wurde in Kanada fündig. Ein Peterbilt 379, Baujahr 1988, ausgestattet mit einem 420 PS starken Caterpilar-Motor sollte es schließlich sein. Dieser US-Truck war das erste Fahrzeug, das er importierte und nach seinen Vorstellungen herrichtete. Und dieser Truck war ein echter Hingucker, den nur sechs Monate später eine Brauerei kaufen wollte. Außerdem wurden zusätzliche „custom build“-Arbeiten in Auftrag gegeben. Heute hat er sich als Tuner attraktiver US-Boliden etabliert. Und die Trucks im US-Camp am Nürburgring stammen alle aus seiner Edelschmiede. Der Besuch auf dem Parkplatz B3 lässt nicht nur Kinderaugen funkeln. Stahlverchromte Highpipes, Alu-polierte Tanks, riesige Schlafkabinen – teilweise ausgestattet mit Dusche, Mini-Küche und Toilette – sind für jeden ein Augenschmaus.
Texte: © ADAC