Aufatmen in der Logistik- und Transportbranche. Nach dem Krisenjahr 2009 erwarten die Unternehmen wieder einen deutlichen Anstieg des Güterverkehrsaufkommens. Und auch bei den Nutzfahrzeugherstellern füllen sich wieder die Auftragsbücher. Was bleibt sind die geringen Gewinnmargen und Probleme, die man schon vor der Krise hatte. Bei einem weiter wachsenden Verkehrsaufkommen wird es immer schwerer, die Ware rechtzeitig zum Ziel zu bringen und die Fahrzeug- und Kilometerkosten zu senken. Der Zwang zu mehr Effizienz stand auch beim
5. Symposium „Truck und Mobilität“ von ADAC Mittelrhein und TÜV Rheinland im Rahmen des Internationalen ADAC Truck Grand-Prix auf dem Nürburgring im Mittelpunkt.
Unter der Überschrift „Hightec im Lkw – Chancen für Transport und Verkehr“, konnten
Klaus Manns, Vorstand Verkehr & Technik im ADAC Mittelrhein, und Jürgen Brauckmann, Vorstand Mobilität beim TÜV Rheinland, auch in diesem Jahr wieder zahlreiche Unternehmer und Experten aus der Transport- und Logistikbranche in der Eifel begrüßen. Unter anderem auch den Staatssekretär im rheinland-pfälzischen Wirtschafts- und Verkehrsministerium,
Alexander Schweitzer, den Vize-Präsidenten des ADAC Deutschland, Klaus Becker, und den Präsidenten des ADAC Mittelrhein, Dieter Enders.
Manns und Brauckmann zeigten sich überzeugt, dass moderne Informations- und Komunikationstechnologien der Schlüssel sind, um zu intelligenten Verkehrssystemen zu kommen, die Staus vermeiden helfen und die Transportbranche schneller, sicherer und kostengünstiger ans Ziel kommen lassen. Manns und Brauckmann fordern aber auch, dass die Entwicklungen bei der Infrastrukturtelematik und der Fahrzeugtelematik besser aufeinander abgestimmt werden, damit Synergieeffekte auch auf der Straße ankommen.
Eine große Rolle beim Symposium „Truck und Mobilität“ spielte auch das Thema Navigation und die damit verbundenen Probleme der Speditionsbranche. Auf Verkehrsprobleme durch Navigation ging Johann Nowicki vom ADAC ein. Obwohl sich Navis auf Verkehrsfluss und Verkehrssicherheit grundsätzlich positiv auswirken, gäbe es bei speziellen LKW-Navigationen noch deutlichen Verbesserungsbedarf. Lkw vor zu niedrigen Brücken, Umleitungsempfehlungen, die in zu engen Straßen für Lkw endeten, und auch blindes Vertrauen in den elektronischen Wegweiser durch die Fahrer seien leider immer noch an der Tagesordnung. „Regelmäßige Updates der Kartensoftware und die ausschließliche Nutzung von Navigationsgeräten mit Lkw-Profil in Nutzfahrzeugen können helfen, die Ziele ohne zeitraubende und kostspielige Irrfahrten zu erreichen. Und hätten die Disponenten eindeutige, navigationsgerechte Adressen zu den Industriekunden zu Verfügung, würde sich so manche Bergungsaktion erübrigen“, ist ADAC-Mann Nowicki überzeugt.
Doch mangelnde Orientierung ist nur ein Thema der Branche. Auf die Explosion der Energiekosten wies Joachim Altmann, Geschäftsführer der Spedition Schröder in Ebernhahn im Westerwaldkreis hin. „Das Ziel muss lauten, die 25-Liter-Grenze auf 100 Kilometer in zehn Jahren zu unterschreiten – bei Einhaltung strengerer Abgasnormen.“ Darüber hinaus forderte Altmann eine Flexibilisierung der Lenk- und Ruhezeiten. „Das aktuelle strenge Korsett fördert noch das Problem, dass besondere Nutzfahrzeuge zur selben Zeit am selben Ort sind und so Staus verursachen.“
Texte: © ADAC